Am Vormittag konnte ich die aus Hamburg mitgebrachten Kreditkarten abholen. Ganz ganz lieben Dank an die beiden beteiligten Lufthansa Technik – Menschen, die das so unkompliziert organisiert haben! Nun bin ich wieder vollständig ausgerüstet mit diesen wichtigen Plastikkarten.
Auf dem Weg zu ihnen tapste ich über die Orchardroad. Was für eine Welt! So gar nicht meins und überhaupt nicht zu verstehen wenn man gerade aus acht Wochen Indonesien kommt. So viel Überfluss an Glanz, Lichtergezappel, Glaspaläste und Selbstdarstellung, dabei viele ausdruckslose Gesichter, hektische Jobler und Selfie-Touris mit Deppenzepter. Am letzten Morgen verabschiedeten mich auf Lembongan noch die herzlichen Lächler mit entspanntem Räkeln auf ihrer Bambusliege.
Mit dem Bus fuhr ich weiter zum Botanischen Garten. („Marvels Within“ anklicken)
Ich besuche diese immer gerne, der hier haute mich um. Groß, aber laufbar und so intensiv und sinnvoll bepflanzt, dass es permanent was zu Gucken gab. Das Wichtigste waren natürlich die Orchideen, aber Frangipani-, Bonsai-, Ginger-, Evoution-, Eco-, Spicesgarden, Rainforest und Palmvalley waren auch toll. Und ich hab noch nicht mal alles anschauen können.
Sooo viele Frangipanibäume! Ein paar Blüten musste ich noch einfangen, obwohl ich schon genug in Indonesien geknipst habe.
Auch die Bonsaiausstellung war nett. Die kleinen Bäume sind ja schon knuffig.
Ja, und dann war da der Orchideengarten. Mama, hol dir ’nen Kaffee, das wird länger dauern ☺ Da ich von den Arten sowieso keine Ahnung habe, aber endlich mal schnelles Netz, gibt’s hier einfach die volle Ladung Bilder.
Und dann waren da noch die vielen anderen sehenswerten Pflänzchen und ein lustiges Tierchen.
Irgendwann war ich platt und fuhr mit dem Bus in mein Wohngebiet Little India. Und hier fand ich die Herzlichkeit wieder. In einem der Foodcourts mitten im Kleinen Indien bestellte ich Chicken Masala. Auf einem Blatt gab es Reis mit scharfen Currys, dazu Bohnen und fast ein halbes Hähnchen in scharfer Soße. Mnjam, sooo lecker! Ich mag die indische Schärfe sehr.
Die Köchin hatte Spaß, mich in die Töpfe schauen zu lassen, nach 2 Minuten saß ein uralter Inder neben mir und erzählte von seinen Reisen. In Deutschland war er nie, dafür in Holland – wegen der Freunde, die er dort hatte. Dann kam eine Familie dazu, die sich freute, dass es mir so schmeckte. Sie waren aus Chandighar, meinem Start im August. Schon gab es ein Gesprächsthema. Nach gut einer Stunde, das Essen hatte ich nach der Hälfte der Menge aufgegeben, verabschiedete ich mich und ließ meinen großen Rest einpacken. Das ist mein Abendessen, das kann man nicht stehen lassen! Mit der offenen Freundlichkeit der Inder im Herz stürzte ich mich dann wieder ins Großstadtleben und bummelte zum Hostel. Es reicht für heute, die Knie rufen nach Ruhe.